Panama. Pankow. Werneuchen. Und ich.
29. April 2015Shooting,Portraits,Advertising,Behind the Scene
Was hat der Panamakanal mit dem Bindfadenhaus en gros Gustav Scharnau zu tun? Eigentlich nichts. Jedoch: Wasserstraße wie Unternehmen wurden 1914 eröffnet, um 100 Jahre später noch immer erfolgreich am Markt zu bestehen. Der Kanal blieb die gesamte Zeit bei seinem Kerngeschäft, so dass er heute an seine Grenzen stößt. Das Familienunternehmen aus Pankow stellte sich über die Jahrzehnte und mittlerweile vier Generationen immer wieder neu auf, so dass es heute einer der führenden Anbieter für Klebebänder und Klebelösungen aller vorstellbaren Anwendungsgebiete ist. Zog von Pankow über Mitte nach Kreuzberg und Werneuchen. Beschäftigt 80 qualifizierte Mitarbeiter, die 1539 Produkte zum Kleben und auch Schleifen individuell konfektionieren. Mutierte vom Vertrieb für Bindfäden zum verarbeitenden Partner der Automobil-, Film-, Bau-, Elektro- und Energiebranche. Bietet das Material, das der Handwerker braucht und entwickelt Maßkonfektion, die in der High Tech Industrie Probleme löst. Kam so vom Handel zum permanenten Wandel, wie er im Buche steht.
Grund genug, um zum 100jährigen auch die Außendarstellung des Hauses Scharnau zu optimieren. Die Agentur Rosendahl Berlin, die Webprogrammierer von Escape und meine Wenigkeit wurden dazu „eingeladen“. Wobei ich bereits aktiver Scharnau-Kunde war. Denn sie haben ihren City-Shop gleich dort im Elisabeth-Hof, wo oben mein Studio ist. Da hole ich meine Klebebänder, die Fotografen ja ständig brauchen. Eins davon – eine Seite festklebend, eine Seite mit Post-it-Effekt – war ein echter Problemlöser in der Planfilmkassette, um unangenehme Unschärfen bei Langzeitbelichtungen zu vermeiden: http://sucksdorff.de/knipsen-ohne-plop/
Das Scharnau-Shooting ging über viereinhalb Tage im Spätsommer. Close ups und Ladenatmo im City-Shop Berlin. Porträts der Geschäftsleitung und der Mitarbeiter im Werk Werneuchen. Dazu raumgreifende Innenansichten der Produktionshallen und optisch verlockende, teils rätselhafte Details. Die Leute sind professionell, freundlich und selbstbewusst, was der Arbeit richtig gut tat. Und das kommt auch „rüber“, wenn man sich heute durch die Porträt-Seiten im Internet klickt. Die richtige Mischung aus solide und bodenständig bis kundenorientiert und der Zukunft zugewandt. Das könnte daher kommen, dass sie nicht einfach irgendwelche Klebebänder und Klebstoffe von 3M, tesa, Permacel und anderen „nur“ verpacken und versenden. Nein, sie sind gefordert, denn Scharnau passt seine Produkte via Stanzen, Plotten, Lasern, Schneiden und Kaschieren genau an den Zweck an, für den der Kunde sie benötigt. Das heißt: Neben der Handarbeit sind hochspezielle Maschinen einzurichten, zu justieren, zu überwachen und zu warten. Bis am Ende exakt die Rolle oder Folie – gerne auch mit Bedruckung – herauskommt, die sich die Industrie an einer ganz bestimmten Stelle im Produktionsprozess wünscht.
Was meine Expertise betrifft, da war hier wieder mal der Generalist gefragt. Also erstmal der People-Spezialist: Der die genaue Position fürs Porträt bestimmt. Der aus der Maschine am Arbeitsplatz Attraktivität herauskitzelt. Der Vertrauen zu den Leuten aufbaut. Der die Scheu vor Licht und Aufbau nimmt. Der mit lockeren Worten ins Gespräch kommt und Lust aufs Bild macht. Der dem Lächeln eine Chance gibt. Und der weiß, wann es genug ist. Dann der Close up-Details-Stills-Experte: Der komplett die Ruhe weg hat. Der sich die Produkte zunächst ganz genau betrachtet. Der nachfragt, bewertet und auswählt. Der ein Gefühl dafür hat, wo die Schärfe endet und die Unschärfe ihre Reize zur Schau stellt. Der weiß, was der Hintergrund kann. Der Schritt für Schritt seine Komposition plant, ausleuchtet, hin- und herrückt. Der solange variiert, bis er die ersehnte Spannung sieht, die einiges erklärt, anderes aber offen lässt. Uns schließlich der Mann fürs Große und Ganze: Der sich mit dem Art Direktor oben auf die Arbeitsbühne stellt, um die Perspektiven in Produktion, Lager und Shop zu prüfen. Der weiß, dass Innenansichten sein müssen, auch wenn sie nicht die größte Herausforderung sind. Der gerne noch ein Extralicht aus dem Auto holt, wenn irgendeine Ecke zu verschwinden droht. Der ein Gefühl für die richtige Bildmischung aus Ordnung und Betriebsamkeit in der Halle hat.
Das war die Sache mit dem Bindenfadenhaus Gustav Scharnau en gros. Sie verkaufen heute keine Bindfäden mehr, führen sie aber aus Tradition im Namen. Sozusagen als roter Faden durch ein turbulentes Jahrhundert. Zum daran festhalten. Zum sich orientieren. Zum nach vorne schauen. Zum Beispiel nach Panama. Wo ganz sicher hin und wieder ein Schiff mit Klebebändern und Klebelösungen aus dem Hause Scharnau durch den Kanal schippert.
Ein paar Stillifes und das ein oder andere mehr für die Voila Sommer 2015
20. April 2015Shooting,Advertising,Behind the Scene
Art Direktion: Anja Rosendahl
Schade, dass sie so weit weg sind! Dallmeyers Backhus
16. Januar 2015Shooting,Advertising,Behind the Scene
Denn vom Backen verstehen sie was, diese Dallmeyers. Bis heute denke ich immer wieder, so ein leckeres Brötchen, superfrisch, oder so ein prima Plunderteilchen, gleich um die Ecke geholt und sofort gegessen, das wär’ jetzt was. Doch diese Backhüüs gibt es nur im Norden, dort gleich mehr als 100mal, aber hier steht weit und breit kein einziges. Alles Schrippe in der Hauptstadt. Da haben die Leute in Kiel, Hamburg, Lübeck und drumherum uns wirklich was voraus.
Es waren drei Tage im September. Wir sind zu zweit mit reichlich Technik nach Hohenwestedt gefahren. Dort ist die zentrale Landbäckerei, dort wird gebacken, dort schlägt das Herz der Dallmeyers. Es war ein Job für Generalisten. Wir haben einen Mix aus Architektur, Portraits, Reportage und exakt 114 Produkten fotografiert. Ab sieben Uhr morgens bis 22 Uhr oder auch mal bis zwei in der Frühe. Da wollten wir den klassischen Nachtarbeitern aus dem Backhandwerk keinesfalls nachstehen. Es herrschte gute Laune, man grüßt sich mit Moin auch in der Spätschicht, bis die LKW zwischen ein und drei Uhr mit den warmen Broten und Brötchen in die Filialen ausrücken.
Hygiene ist ein striktes Gebot in den Hallen. Ist die Schleuse passiert, kommt die Schutzkleidung und ein schickes Hütchen, für mich sogar ein rotes. Damit fällt man auf, wenn alle anderen weiß tragen. Es wurde gefegt, geputzt und gewischt – nicht nur für die Bilder, sondern per se für die Qualität. Trotzdem duftet es überall so gut, wie man sich das bei einer richtigen Backstube vorstellt. Wer die Augen schließt, genießt das Aroma und kann nur ahnen, dass er sich nicht bei der Oma sondern inmitten eines HiTech-Betriebes befindet.
Wobei: das Schöne ist ja, dass der Bäcker auch hier noch vieles von Hand macht. Da muss der Brotteig in die runden Formen. Da werden die Plunderstücke gefaltet. Da kommen die Brötchen auf die Bleche. Der Teig für die Tortenböden in die Langformen. Das Mehl wird geschüttet. Die Brote aus dem Ofen geholt. Und der Plunderteig wird so oft gefaltet und durch die Maschine gezogen, bis er richtig schön dünn ist. ?„Voller Frische und mit Liebe“, sagen die Dallmeyers dazu.
Tagsüber sind wir dann auch in die Filialen. Hier legt man Wert darauf, dass nicht etwa Vorgebackenes fertig gebacken oder Fertiges aufgebacken wird. Nein, in jedem Backhus wird gebacken – jede Brötchensorte aus frisch gegarten Teiglingen, den ganzen Tag über, vom Ofen frisch, knackig und duftend direkt in die Tüte. Auch dort riecht es hervorragend, und so ein volles Brotregal sieht einfach gut aus. Das Ganze ist beliebt: Wir mussten die Kundschaft teilweise mit Kaffee und Backwerk „bestechen“, um freie Kamerasicht auf Theke und Sitzgruppen zu erhalten.
Mich hat die Sache, wie gesagt, überzeugt. Weil das, was dabei heraus kommt, einfach richtig gut schmeckt. Und weil es dort im Norden immer gleich in der Nähe ist. Vielleicht überlegen sie sich das einmal und fangen an, sagen wir über Mecklenburg-Vorpommern kommend, auch Berliner und Brandenburger auf den Backhusgeschmack zu bringen. Ich persönlich habe hier schon mal meinen Teil dazu beigetragen, wenn ich sage: „Schade, dass sie soweit weg sind!“
P.S.: Diese Dallmeyers haben nichts mit den Dallmayrs zu tun. Das sind die mit dem Kaffee. Frisch geröstet. Voller Duft. Aus München. Eine andere Geschichte...
kann man Profoto AirSync und PocketWizard´s zusammen nutzen? ja!
2. Januar 2015Lighting,Equipment,Behind the Scene,Tipps
Mal ein kleiner Tip aus der Praxis. Wenn man das AirSync System von Profoto nutzen und gleichzeitig aber noch Blitzgeräte mit den PocketWizard auslösen möchte geht das wenn man einen PocketWizard FlexTT5 benutz. Der FlexTT5 steuert die PocketWizards auf dem gewünschten Kanal und auf dem Blitz-Schuh kommt die Air Remote für die Profotos. Beim Auslösen wird das Signal von der Kamera bis zum Air Remote dann durchgeschleift. Funktioniert einwandfrei!
gestalten shop – tolle Produkte zu Bildern zusammengetragen
16. Dezember 2014Shooting,Advertising,Behind the Scene
Danke Mara Chavalier für das großartige Styling!
für alle: GestaltenShop
Die neuen Agenturräume von KROSS
17. Juni 2014Shooting,Behind the Scene
Ich durfte die tollen neuen Räume der KROSS-Werbeagentur an den Ufern der Spree fotografieren.
Ergebnisse Portrait-Workshop 2.+3.5.2014
3. Juni 2014Shooting,Lighting,Portraits,Behind the Scene,Workshop
Danke an Philipp für die tollen Behind the Scenes Bilder !
Voila! Sommer 2014
12. Mai 2014Shooting,Portraits,Advertising,Behind the Scene
Danke an das tolle Team !
Chefredaktion:Nelly Hemmann
Art Direktion:Anja RosenDahl/Rosendahl Berlin
Styling:Ha Phan Bich/Basik
Assistent:Andreas Günter
Ergebnisse Portrait-Workshop 17.+18.1.2014
31. Januar 2014Shooting,Lighting,Portraits,Behind the Scene,Workshop
Hat großen Spass gemacht. Danke an alle Mitwirkende!
Plane gerade den nächste am 2.+ 3.5.2014.
Wie alles gut anfängt
6. Dezember 2013Advertising,Behind the Scene
Start Ups und Erstwohner haben einiges gemeinsam. Sie haben Premiere. Sie haben Platz. Sie haben Ideen. Sie haben Geschmack. Sie haben Dynamik. Speziell für sie, aber auch für alle anderen mit diesen Eigenschaften hat sich mein Kunde minimum etwas ausgedacht. Eine Plattform, wo man Designermöbel mit großen und avantgardistischen Namen zu erschwinglichen Preisen ordern kann. minimumstart.com heißt die Website, auf der jeder seinem Drang nach vorzeigbarem Arbeiten und Wohnen freien Lauf lassen darf.
Die Qual der Wahl fällt leichter, wenn man die Möbel nicht nur einzeln, sondern miteinander kombiniert in fertigen Einrichtungsbeispielen sehen kann. Doch halt: Gleichzeitig müssen diese Situationen offen sein, mit den Objekten spielen, vage Momente berühren, den Beginn einer Entwicklung ausdrücken, die sich im Kopf des Betrachters fortsetzen soll. Inspire heißt das Menu, wo man zu diesen Fast-Symbiosen aus chicen Tischen, Stühlen, bequemen Sitzmöbeln und Accessoires in Workshopatmosphäre gelangen kann. Und ich sollte sie so in Szene setzen, dass man sie anschließend in eleganten Bildleisten anklicken und durchschreiten kann.
Ein Hauptproblem dabei war bereits gelöst. In minimums Lagerhalle in Berlin Spandau fällt reichlich Tageslicht von oben. Das war die bei Möbeln so wichtige Hauptlichtquelle. Dazu mein großer 3-Meter-Schirm, ein paar Softboxen, etwas Effektlicht, so ging die ganze Technik. Zurückhaltend ideal auch der Locationmix. Roher Estrich, ein paar Wände unverputztes Mauerwerk, ein paar in neutralem Grau, eine Fensterfront – fertig war das Loft auf Zeit für eine Shootingwoche. Zwei Kolleginnen von minimum haben dann die Sache entwickelt. Welcher Tisch mit welchem Stuhl. Welche Meeting Area vor welcher Wand. Welche Lounge-Ecke mit welchen Accessoires. Welche Leuchte. Welche Container. Welche Kontrapunkte. Welche Artikel für Akzente und Ambiente. So rückten neben den ganzen schönen Möbeln auch Büffelhorn, Medizinball, Sackkarre, Rennrad und Melone ins Bild.
Fünf Tage habe ich gebraucht, um die Wohn- und Arbeitsinseln so animierend wie möglich und so offen wie nötig einzufangen. Vier gut gelaunte minimum-Leute haben mir beim Rücken der edlen Stücke und beim Styling zur Seite gestanden. Natürlich haben wir auch noch die etwa 80 Freisteller der einzelnen Objekte für den Shop auf der Website produziert, das lief wie am Schnürchen. Kunde und Agentur haben mich machen lassen, weil sie mir vertrauen. Wir kennen uns aus dem vergangenen Jahr, als wir die Plattform minimum used für Designermöbel mit Gebrauchsspuren inszeniert haben.
Unvermeidlich war, dass ich den einen oder anderen Bürostuhl Probe gesessen habe. So wurde ich schließlich selbst Kunde bei meinem Kunden. Früher dachte ich: Was soll ich als Fotograf mit einem Stuhl, ich bin doch immer auf den Beinen. Früher war analog. Und heute ist digital. Da verbringe ich doch mehr Zeit an Schreibtisch und Rechner mit der Nachbereitung. Also habe ich mir einen schönen, der Körperhaltung förderlichen Schreibtischstuhl von minimum used zugelegt. So komme ich Jahrzehnte nach Beginn meiner Selbständigkeit auch zu der adäquaten Sitzgelegenheit, die mich endlich zu einem echten Start Up macht.
Neu Bilder auf der Webseite und der Flyer
19. November 2013News,Books,Advertising,Behind the Scene
Vielen Dank an cage,fish&partner und Rosendahl für die tolle Arbeit!
McFit Web-Shooting
8. November 2013Shooting,Digital,Portraits,Advertising,Behind the Scene
Danke an das tolle Team!
Sommer der Portraits
14. Oktober 2013Portraits,Advertising,Behind the Scene
Spannende Leute findet man überall. Gleich nebenan. Oben auf der Bühne. Hinter den Kulissen. Mitten in der Hauptstadt. Ganz weit draußen. Dort, wo man es schon ahnt. Und dort, wo niemand es vermuten würde. Zum Glück. Zum Glück für den, der gute Portraitfotografie mag. So wie ich.
Diesen Sommer kam sie wieder, die große Zeit der Portraits. Bundestagswahlen brauchen Köpfe, denn letztendlich werden die gewählt. Trotz aller Programmatik. Die Berliner CDU wollte ihren Leuten Alternativen zum Bundesauftritt bieten. Also haben sie bei mir angerufen. Weil wir uns schon kennen von den Wahlen 2009 und vom letzten Jahr hier in Berlin. Weil sie mit mir zufrieden waren. Weil sie das ausbauen wollten. Weil sie sich gute Portraits wünschten.
Eingeläutet wurde die heiße Phase an einem kalten Tag im Mai. Nass und stürmisch war es am Reichstag, gar kein Strahlewetter. Eine ungemütliche Herausforderung an alle Berliner Direktkandidaten und ihren Landesvorsitzenden Herrn Henkel, der einen halben Tag ausharren musste. Gegen Mittag regnete es so stark, dass auch mal ein Tropfen vom Jackett getupft werden musste. Wir pendelten zwischen zwei Sets mit meinem blauen Materialtransporter, hatten keinen Stromanschluss, dafür vier Akkublitzgeneratoren und so starke Böen, dass mittendrin ein Blitzschirm kapitulierte. Da musste ich tief in meine Motivationskiste greifen, alle Aufmunterungsreserven aktivieren, damit die Damen und Herren ihren Charme auch herauslassen konnten und die Laune auf Sommerniveau kam. Das hat bestens funktioniert, das war professionell, das sind schöne Bilder. Großes Dankeschön an alle vor und hinter der Kamera.
Weiter ging es mit Herrn Wegner, den ich schon seit 12 Jahren kenne. Er hat inzwischen so viel Grundvertrauen in meine Arbeit, dass wir auch mal etwas Ungewöhnliches, Neues, etwas Gewagtes ausprobieren können. Zusammen mit seinen tollen Wahlkämpfern waren wir ein kleines Dreamteam, hatten eine Superstimmung. Jeder half jedem und Herr Wegner packte mit an wie alle anderen. Das Wetter hatte sich gedreht, bis zu 35 Grad hatte es, als wir zur Havel, zu Siemens, nach Gatow und Kladow und wieder zum Reichstag zogen. Dazu war Barack Obama in der Stadt, so dass wir alles um die zahlreichen Absperrungen herum organisieren mussten. Was man kaum glauben mag: Sämtliche „Statisten“ auf den Plakaten stammen aus dem Familien- und Freundeskreis des Kandidaten. So steht er mit Frau und Sohn auf dem Spielplatz oder lässt sich vom Schulfreund des Sohnes den Reichstag erklären. Das war ein Shooting nach meinem Geschmack, da dürften ruhig jedes Jahr Wahlen stattfinden. Und das Ergebnis hat auch gestimmt: Herr Wegner zieht wieder in den Bundestag.
Schön ist es auch, wenn man an Orte gelangt, die dem Bürger normalerweise versperrt sind. Siehe das Portrait von Herrn Luczak auf dem Schöneberger Gasometer, wo er bei Kaiserwetter in luftiger Höhe herumspazierte. Er hat überhaupt keine Höhenangst, gegen die mein Assistent und meine Stylistin wacker angekämpft haben. Den anderen Teil seines Wahlkreises gewürdigt haben wir dann vor der Hungerharke in Tempelhof. Dr. Luczak und das Denkmal bilden ein durchaus staatstragendes Paar. Vielleicht hat auch dies dazu beigetragen, dass er seinen Wahlkreis erneut gewonnen hat.
Das Finale fand von Berlin aus gesehen dann wirklich „jwd“ statt. Am Vortag im Herzen des Ruhrpotts angelangt, haben wir erstmal die Locations abgefahren und die Aufnahmestandorte festgelegt. Herr Mißfelder erschien dann pünktlich und gut gelaunt um 11 Uhr vor dem Rathaus Recklinghausen. Das Bild spricht für sich. Weiter ging es zur Statue des Kiepenkerls in Waltrop. Kiepenkerle waren fahrende Händler, die ihre Waren in einem Korb (der Kiepe) auf dem Rücken transportierten. Die Nummer drei war der Förderturm der Zeche Erin in Castrop-Rauxel, ein Industriedenkmal, das für die ganze Region steht. So haben wir in nur vier Stunden einen Dreiklang aus aktueller Bedeutung, alter Handelstradition und jüngerer Technikgeschichte geschlagen, der Philipp Missfelder gut zu Gesichte steht. Auch er wurde direkt und zum dritten Male in den Bundestag gewählt.
Mein persönliches Fazit dieses politischen Sommers: Politiker sind nicht so ernst, sondern viel netter, offener und menschlicher als es der Außenstehende vielleicht denkt. Politiker haben ein Auge für Details und können gut improvisieren. Politiker sind Profis, wenn schlechtes Wetter aufzieht. Politiker geraten auch bei über 30 Grad selten ins Schwitzen. Politiker haben keine Angst vor dem Abgrund. Politiker wissen, was dort zählt, wo sie herkommen. Politiker sind einfach ideal, wenn man gute, wirkungsvolle Portraits machen möchte, die auch noch Spaß machen. Und dabei ist es eigentlich egal, zu welcher Partei sie – von extremen mal abgesehen – gehören.
VOILA ! Winter 2013/2014 tolle Paare, Kinder und Produkte !
12. September 2013Shooting,Video,Advertising,Behind the Scene
VOILA! Making-of Shooting Galeries Lafayette Magazin Winter 2013/2014 from Rosendahl Berlin on Vimeo.
Art Direction: Anja Rosendahl (Rosendahl Berlin)
Photographer: Yves Sucksdorff
Editor: Laurence Dernoeden
Client: Galeries Lafayette Berlin
Music: Dumbo Gets Mad
Location: Berlin, Germany
Herausgeber : Galeries Lafayette
Chefredaktion: Nelly Hemman
Art Direktion: Anja Rosendahl
Layout und Satz:Rosendahl Berlin
Assistent: Bastian Peschke
Visitenkarte im Großformat
15. August 2013Advertising,Behind the Scene
Es ist schon eine Weile her, dass ich mal wieder bei Clausenecker | Bingel. Ereignisse, also bei CB.e, gebucht war. Die Sache war relativ gigantisch, so hat sie sich in meinem Gedächtnis fest gebrannt. Wieder ging es um die riesigen Samsung Displays ihres Referenzkunden Samsung. Für die aktuelle Edition hatte man die Agentur mit einem Design Award bedacht. Also wollten wir sie gebührend in Szene setzen. Für die Eigenwerbung. Denn solche Verkaufsbühnen, regelrechte Medienlandschaften, kann schließlich nicht jeder.
Viel besser als beim letzten Mal war die Location. Denn wir hatten richtig viel Platz. CB.e residiert inzwischen im alten IBM-Haus am Ernst-Reuter-Platz in der wieder erstarkten Berliner City West. Und dort gibt es für Veranstaltungen das Orange Lab. Das ist die Halle, in der früher die Server des US-Computer-Urgesteins schmorten. Da sind wir hinein, leer wie sie noch war. Zunächst wurde ein spezieller grauer Fußboden eingebaut. Dann habe ich 60 Meter schwarzen Molton für die Hintergründe aufgehängt. Dessen raue Oberfläche absorbiert das Licht, damit dies ganz den Displays und Geräten zu Gute kommt.
Vier Tage waren veranschlagt. Fünf Displays verschiedener Größen kamen von allen Seiten an die Reihe. Wandaufbau und Lichtinstallation nahmen schon mal einen halben Tag in Anspruch. Man kann die Displays ja nicht einfach zum Licht hindrehen. Mein großer Dank geht da an die beiden Herren, die sonst die Sachen in den Elektronikmärkten aufbauen. Und an die beiden Leute von CB.e, die ständig vor Ort waren. Und an die hilfreichen Hände und Köpfe, die immer mal wieder vorbei schauten. Und natürlich an meinen Assistenten. Sie alle waren die Helden dieser edlen Materialschlacht.
Anders als beim ersten Mal war auch die Thematik. Inzwischen geht es ja nicht mehr um „irgendwelche“ Flachbildschirme. Nein, die Komplettvernetzung von Internet, Computer, Mobilphone, Tablet, 3D, DVD, Film, Sound, Foto und TV ist nun in den Wohnzimmern der Republik angekommen. „Smart TV. Join in.“, hatte die Agentur als Claim gewählt. So musste ich mich auch mit Close Ups von Details, von Einzelgeräten wie Minikameras und Smartphones befassen. Besonders die exquisiten Lautsprecher mit ihrem eigenwilligen Design waren eine echte Herausforderung. Insgesamt denke ich, dass wir die gewaltigen Hochglanzflächen auch diesmal wieder erfolgreich gezähmt haben. Reflexionen blitzen nur dort, wo wir es wollten. Und der Samsung-Blauton wurde so dosiert, dass die Displays ein Stück über dem Boden schweben. So, wie es sich für echte Verkaufsbühnen von dieser Größe und Güte eben gehört. Damit sie dann bei Media Markt & Co. ihren verkaufsfördernden Dienst tun. Und nebenbei für CB.e eine erstklassige Visitenkarte darstellen.
Kinder, Paare, Portraits und ganz viele Produkte „Voila“ Sommer 2013
22. Mai 2013Shooting,Video,Portraits,Behind the Scene
Herausgeber: Galeries Lafayette
Chefredaktion: Nelly Hemman
Art Direktion: Anja Rosendahl
Layout und Satz:Rosendahl Berlin
Assistent: Bastian Peschke
Castingbilder für McFit Model Agency
15. April 2013Shooting,Portraits,Behind the Scene
Assistent: Andy/Basti
Make-Up: Friederike Letzin